Handarbeit – es gibt sie noch
Wer kurz über das Thema Bett nachdenkt, wird schnell zu der Erkenntnis gelangen, dass es keinen zweiten Einrichtungsgegenstand gibt, den wir ähnlich intensiv nutzen. Es lohnt sich also, bei der Wahl der Komponenten, die für eine komplette Bettausstattung wichtig sind, Sorgfalt walten zu lassen und genau zu prüfen, was man in seinem Bett haben möchte.
Es kommt nicht nur auf die Qualität der Produkte an, sondern auch auf deren Verarbeitung. Daher betreiben wir seit über hundert Jahren ein eigenes Atelier, in dem wir ganz individuell auf die Kundenwünsche eingehen können und auf Maß in höchster Perfektion zum Beispiel Kissen und Zudecken fertigen.
Unser Atelier hat sich in den vielen Jahrzehnten immer wieder dem Markt und seinen Bedürfnissen flexibel angepasst von einer großen Nähstube zu einem heute hoch spezialisierten Fachbereich. Im Bedarfsfall übertragen wir Arbeiten an ausgewählte Lieferanten, die ganz in unserem Sinne ebenfalls auf Handarbeit und heimische Produkte setzen, deren Arbeitsräume, -methoden und Fähigkeiten wir ganz genau kennen und daher auch vertrauen können. Doch wann immer möglich, fertigen wir selbst!
So füllen wir grundsätzlich alle unsere Feder- und Daunenkissen selbst und kaufen dazu auch die erforderliche Rohware ein. Daher sieht es bei uns auch schon mal wie bei Frau Holle aus dem Märchen aus, wenn die guten Daunen in die Kammern der Zudecke eingefüllt werden.
Worauf wir immer wieder stoßen, wenn wir mit Kunden darüber sprechen, sind die Unterschiede zwischen Daunen und Federn.
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Kleine Daunen- und Federkunde
Das Wort Daune stammt aus dem Isländischen und bezeichnet beim Vogel die Unterfedern mit kurzem Kiel und ganz langen, aber sehr, sehr weichen, strahlenförmig angeordneten Federästen, die im Gegensatz zur Feder keine Häkchen haben. Denn die Daune benötigt der Vogel weder zum Fliegen noch zum Schutz vor Nässe, sondern einzig und allein zur Klimaregulierung und Wärmedämmung, was dadurch gelingt, dass sie mit ihren extrem feinen Federästen, die sich nicht verhaken, Luftkammern bilden.
Und je feiner die Daune, desto größer der Isolierungsgrad. So sind in einem Kilogramm Gänsedaunen etwa 250.000 bis 400.000 Daunen enthalten. Bei der Eiderente (eine Meeresente) hingegen, die die feinsten und zugleich leichtesten Daunen besitzt, müssen mehr als doppelt so viele Daunen her, also mindestens 500.000 bis zu einer Million Daunen, um ein Kilogramm zu erreichen.
Gesammelt werden die Eiderdaunen übrigens mit der Hand aus den Nestern der Ente, wenn diese nach dem Ausbrüten der Eier verlassen werden. Das ist nicht nur mühsam, Eiderenten sind auch nicht so zahlreich wie Zuchtgänse. Das erklärt den Preis – aber glauben Sie uns, es gibt auch nichts Besseres.
Übrigens: Die Daune ist ideal für eine Zudecke, doch hat sie für ein Kopfkissen viel zu wenig Volumen beziehungsweise eine zu geringe Eigenspannung. Daher mischt man dann die Daune besser mit Federn, weshalb es zu Bezeichnungen wie Dreivierteldaune oder Halbdaune kommt.
Neben der Daune gibt es dann die Feder. Diese hat einen deutlich härteren Kiel sowie Federäste mit Haken, denn sie haben eine ganz andere Funktion. Die Federn müssen eine für Luft und Wasser undurchlässige äußere Hülle oder Fläche (Flügel) bilden, um Nässe abzuweisen und fliegen zu können.
Diese Konturfedern müssen demzufolge einer hohen mechanischen Belastung standhalten, weshalb sie über einen hohen Wiederstand verfügen. Bei der richtigen Mischung also ideal für ein Kopfkissen, wenn dieses sich immer wieder richtig aufrichten soll.
Nun ist es wichtig, darauf zu achten, dass nur reife Daunen und Federn verwendet werden (sonst sind sie so spitz, dass sie durch das Inlett stoßen, was nicht nur piekst, sondern auch das Inlett zerstört), keine gebrauchten untergeschmuggelt werden (Sie glauben nicht, was gewisse Anbieter alles versuchen, um mit Schnäppchen den Markt zu fluten) und nur solche Qualitäten Eingang finden, die in Übereinstimmung sowohl mit den Qualitäts- als auch Tierschutzrichtlinien gewonnen wurden. Aus diesem Grund besuchen wir unsere Lieferanten und Züchter vor Ort – und sei es in der Puszta in Ungarn –, um uns selbst davon zu überzeugen, dass wir nur beste Ware geliefert bekommen. Und nur dann stimmt auch das Ergebnis.
Eine herrliche Daunendecke, der Inbegriff von Sinnlichkeit beim Einschlafen.
